Mut
Herzvollmut – Warum Mut oft viel leiser beginnt, als wir denken
Mut wird gern mit Stärke verwechselt. Man stellt sich jemanden vor, der entschlossen nach vorne geht, ohne zu zögern. In der Realität sieht Mut oft ganz anders aus: leise, vorsichtig, unsicher. Mut beginnt nicht dort, wo alles klar ist.
Mut beginnt dort, wo etwas wehgetan hat.
Nach Verlust, emotionalen Verletzungen oder langen Phasen des Funktionierens fühlt sich Mut manchmal an wie ein winziger Schritt, den niemand sieht. Ein Gedanke, der neu ist. Eine Grenze, die du setzt. Ein Moment, in dem du zum ersten Mal wieder spürst, dass dein Leben mehr für dich bereithält.
Mut ist kein heroischer Zustand – Mut ist ein Prozess im Körper.
Unser Nervensystem entscheidet zuerst, ob wir überhaupt Raum für Veränderung haben. Sicherheit, Bindung, Selbstkontakt – all das bildet das Fundament. Wenn der Körper Halt spürt, kann Mut wachsen. Ein HerzVollMut!
Ein Wendepunkt in meinem eigenen Weg war der Moment, in dem ich aufgehört habe, nach dem Warum zu suchen. Das „Warum“ führt selten weiter. Es hält fest. Es dreht sich im Kreis.
Die Frage nach dem „Wozu“ dagegen öffnet eine Tür. Sie zeigt Richtung. Sie schenkt Sinn, selbst mitten im Schmerz.
Mut bedeutet nicht, angstfrei zu sein.
Mut bedeutet, weiterzugehen, obwohl der Boden wackelt.
Herzvollmut entsteht genau dort: zwischen Schmerz und Möglichkeit, zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen dir und der Version von dir, die wieder atmen kann.
